Bürgerrechtler im Gespräch
mit
Annemarie Müller, Roman Kalex, Jürgen Bönninger, Bernd Albani und Klaus Gaber
Mi, 15. Mai, 19.30 Uhr
Parkhotel, Weißer Hirsch
Vor 30 Jahren zeigten sich die inneren Widersprüche der DDR immer deutlicher. Die Ökumenische Versammlung 1988/89 diente vielen Dresdnerinnen und Dresdnern erstmals als Podium, diese Widersprüche in größerer Breite und Öffentlichkeit zu artikulieren und Alternativen und Konzepte zu formulieren. Die kurz darauffolgende Kommunalwahl am 7. Mai 1989 hinterließ in großen Teilen der Bevölkerung das Bewusstsein, dass die Wahlergebnisse gefälscht wurden. Im Herbst 1989 schließlich gingen die Menschen auf die Straße, um ihren Unmut kund zu tun.
Heute haben wieder viele das Gefühl, dass die Stadt gespalten ist und einschneidende Veränderungen vor uns stehen.
Ausgehend von den Erfahrungen von fünf Bürgerrechtler*innen, die an den Ereignissen vor 30 Jahren in Dresden aktiv beteiligt waren, wollen wir über Mut, Motivation, Visionen und Lösungsansätze für die Probleme in der heutigen Gesellschaft sprechen.
Auf dem Podium
Annemarie Müller
Mitgründerin eines Frauenfriedenskreises, Mitorganisatorin der Ökumenischen Versammlung
Roman Kalex
Mitglied der Gruppe „Wolfspelz“, einer nichtkirchlichen Dissidentengruppe, u. a. aktiv im Widerstand gegen das Reinstsiliziumwerk in Dresden-Gittersee
Jürgen Bönninger
war maßgeblich an der Wahlbeobachtung der Kommunalwahl 1989 beteiligt; in der Gruppe der 20 in der Arbeitsgruppe Demokratie; Zeuge im Wahlfälschungsprozess gegen den ehemaligen Dresdner Oberbürgermeister Wolfgang Berghofer
Bernd Albani
promovierter Physiker und Theologe, aktiv in der Dresdner Weinbergskirche; im Herbst 1989 Pfarrer der Berliner Gethsemanekirche
Klaus Gaber
Gründer des ökologischen Arbeitskreises im evangelischen Kirchenbezirk Dresden; Mitverfasser des Kirchengrundsatzpapiers: „Die Erde ist zu retten“. In der Gruppe der 20 in der Arbeitsgruppe Umwelt. 1994-2001 Umweltbürgermeister Dresdens
Stefan Schönfelder, Moderation
Geschäftsführer von weiterdenken – Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen